Materiallexikon

 

 

Bio-Baumwolle

Bio-Baumwolle ist eine pflanzliche Naturfaser, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus angebaut wird. Für den Anbau der Pflanze wird nur gentechnikfreies Saatgut verwendet. Gedüngt wird auf natürliche Weise, ohne den Einsatz von chemischem Kunstdünger. Gegen Schädlinge und Unkraut helfen eine ausgeglichene Fruchtfolge, Mischkulturen, mechanische Unkrautbearbeitungsgeräte und die Förderung tierischer Nützlinge. Der Humusanteil in Bioböden ist höher, der Boden kann mehr Wasser speichern und somit sinkt der Wasserverbrauch. Chemische Entlaubungsmittel, die zur Erleichterung einer maschinellen Ernte eingesetzt werden, sind tabu. Deshalb wird Bio-Baumwolle immer von Hand gepflückt. Der Anbau von Bio-Baumwolle schützt Böden und Gewässer, Tier- und Pflanzenwelt, ebenso wie die Gesundheit der Bauern und der Kleidungsträger. Textilien aus Bio-Baumwolle sind sehr saugfähig und haben eine feine, weiche Oberfläche, sie sind pflegeleicht und langlebig.

 
 

Bambus-Viskose

Bambus-Viskose ist eine Viskosefaser mit natürlichem Ursprung. Als Ausgangsmaterial dient Bambus, welcher sehr schnell wächst und beim Anbau keine künstliche Bewässerung, Pestizide oder Kunstdünger benötigt. Um den Zellstoff aus dem Holz der Bambuspflanze zu lösen und zu Fasern weiterzuverarbeiten ist allerdings ein chemischer Prozess nötig, weshalb Bambus-Viskose zu den Regeneratfasern gezählt wird. Bambus-Viskose wird gerne mit anderen Fasern, wie Bio-Baumwolle gemischt und verarbeitet. Textilien aus Bambus-Viskose haben einem weichen Griff, der sich mit Seide vergleichen lässt. Bambus-Viskose kann somit eine vegane Alternative zu Seide darstellen.

 
 

Hanf

Hanf ist eine pflanzliche Naturfaser und hat als Nutzpflanze eine Jahrtausende alte Tradition. Hanf vereint viele Vorteile - die Pflanze wächst auf fast allen Bodenarten, ist besonders ertragreich und kommt von Natur aus ohne den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden aus. Weil Hanf schnell hoch und dicht wächst, können Unkräuter nicht gedeihen und der starke Geruch der Pflanze vertreibt tierische Parasiten. Alle Teile der Hanfpflanze können verwendet und zu Ölen, Nahrungsmitteln und Textilien verarbeitet werden. Das macht Hanf zu einer höchst umweltfreundlichen, nachhaltigen und vielseitig verwendbaren Pflanze. Als Kleidungsstück vereint sie viele positiven Eigenschaften für einen angenehmen Tragekomfort. Hanfstoffe können viel Feuchtigkeit aufnehmen, trocknen schnell und sind wärmeregulierend. Die Faser besitzt antimikrobielle und antistatische Eigenschaften, ist besonders für Menschen mit empfindlicher Haut geeignet und weißt sogar einen sehr hohen Schutz gegenüber UV Strahlen auf. Die hohe Reißfestigkeit der Faser macht die Textilien zudem langlebig.

 
 

Lyocell / Tencel

Lyocell ist eine aus natürlichen Rohstoffen industriell produzierte Faser. Eukalyptusholz aus nachhaltig bewirtschafteten Plantagen stellt dabei das Rohmaterial dar. Der Vorteil von Eukalyptus ist, dass er schnell wächst und ertragreich ist und das sogar ohne den Einsatz von Pestiziden oder künstlicher Bewässerung. Aus dem Holz wird Cellulose gelöst und zusammen mit Wasser und einem ungiftigen Lösehilfsstoff ein Zellstoffbrei erzeugt. Nachdem das Wasser wieder entzogen wird, entsteht eine Spinnlösung, die sich zu Fasern weiterverarbeiten lässt. Dieses Verfahren verbraucht nur wenig Wasser, da es in einem geschlossenen Kreislauf funktioniert. Lyocell wird von der österreichischen Firma Lenzing unter dem Markennamen TENCEL TM produziert. Lyocell ist sehr saugfähig und reißfest. Die besonders seidige Oberfläche ist sanft zur Haut. Durch die glatte Faserstruktur wirkt die Cellulosefaser so wärmeausgleichend wie Seide, das heißt sie kann gleichermaßen kühlen und wärmen. Lyocell ist ein langlebiges textiles Material, welches aus nachwachsenden Rohstoffen in umweltfreundlicher Produktion hergestellt wird. Da Lyocellfasern aus Cellulose bestehen, sind sie ebenso wie andere Naturfasern biologisch abbaubar.

 
 

Modal

Modal ist eine nachhaltige Kunstfaser, die in einem umweltfreundlichen, chemischen Verfahren aus dem Rohstoff Holz gewonnen wird. Als Ausgangsmaterial dient Buche aus europäischen Wäldern. Um Modalfasern herzustellen wird Cellulose aus dem Holz gelöst und in einem mehrstufigen Prozess maschinell zu Fasern gesponnen. Textilien aus Modal sind sehr weich und besitzen eine glatte Oberfläche, sie sind deshalb für Menschen mit sensibler Haut und Allergiker besonders gut geeignet. Modal wird gerne in Fasermischungen mit Bio-Baumwolle verwendet, da es sich positiv auf die Trageeigenschaften anderer Fasern auswirkt. Kleidungsstücke aus Modal zeichnen sich zudem durch eine hohe Formbeständigkeit und Langlebigkeit aus.

 
 

Naturkautschuk

Naturkautschuk wird aus der Pflanzenmilch des Kautschukbaumes hergestellt. Gewonnen wird dieser Milchsaft, auch Latex genannt, durch das Anritzen der Rinde der Kautschukbäume. Der austretende Milchsaft wird aufgefangen, zur Gerinnung gebracht und getrocknet, um dann zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet zu werden. Bei uns im Shop angebotener Naturkautschuk wird überwiegend in Asien angebaut, stammt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Plantagen, ist Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert und wird entsprechend den Prinzipien des Fairen Handels vermarktet. Naturkautschuk ist ein Gummiprodukt, das ohne Erdöl hergestellt wird. Es ist sehr elastisch und widerstandsfähig.

 
 

Recyceltes Polyester

Polyester macht mit Abstand den größten Teil der weltweiten Produktion in der Bekleidungsindustrie aus. Es wird aus Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt, also einer Kunststoffart, die auf Erdöl basiert. Angesichts der immer weiterwachsenden Müllberge und Plastik in den Ozeanen, kann recyceltes Polyester dazu beitragen, Müll, Energie und CO2-Emissionen zu reduzieren. Um Recyceltes Polyester zu erhalten, wird vorhandener Kunststoff eingeschmolzen und zu neuen Polyesterfasern gesponnen. Die Herstellung benötigt dann im Vergleich zur Neuproduktion wesentlich weniger Energie und Wasser. Textilien aus recyceltem Polyester sind langlebig und strapazierfähig.

 
 

Wolle aus kontrolliert biologischer Tierhaltung

Wolle ist ein tierisches Naturprodukt und wird aus dem Fell von Schafen oder Lämmern gewonnen, indem diese geschoren werden. Kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) erfolgt gemäß den Richtlinien für ökologischen Landbau. Artgerechte Tierhaltung, natürliche Fortpflanzung und der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden, sowohl in der Parasitenbekämpfung am Tier, als auch auf den Böden auf dem die Tiere grasen, werden ebenso geregelt, wie das Verbot von Mulesing. Mit Mulesing bezeichnet man eine Praktik, bei der den Schafen präventiv und ohne Betäubung Hautstücke am Afterbereich entfernt werden, womit ein Befall von Fliegenmaden verhindern werden soll. Wolle ist ein nachwachsender und biologisch abbaubarer Rohstoff. Textilien aus Wolle müssen, dank der besonderen Eigenschaften, weniger häufig gewaschen werden und geben beim Waschen keine Plastikartikel ins Wasser ab. Wolle reguliert den Wärmehaushalt des Menschen, je nach Außentemperatur wärmt sie oder hält den Träger kühl, sie ist außerdem atmungsaktiv und kann Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie sich feucht anfühlt.